Stress in der Schwangerschaft macht Babys wohl anfällig für Ekzeme


BERN - Stress in der Schwangerschaft macht Babys wohl schon kurz nach der Geburt anfällig für Hautausschläge. Diesen schon lange vermuteten Zusammenhang hat ein internationales Forschungsteam mit Schweizer Beteiligung nun nachgewiesen. Zumindest bei Mäusen.

In einer am Mittwoch in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Studie zeigten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass Stresshormone von Mäusemüttern Zellen ihres ungeborenen Nachwuchses so verändern können, dass dieser später empfindlicher auf Reize wie Reibung reagiert.

In Experimenten mit Mäusen zeigten die Forschenden, dass Stress zu einem Anstieg des Stresshormons Corticosteron im Fruchtwasser führt. Dort verändert das Hormon bestimmte Immunzellen des Fötus, sogenannte Mastzellen. Diese Zellen spielen eine Schlüsselrolle bei allergischen Reaktionen.

Durch die hormonelle Fehlprogrammierung werden sie überempfindlich. Bereits bei harmlosen Reizen wie leichter Reibung lösen sie so nach der Geburt Hautentzündungen, sogenannte Ekzeme, aus. Neben Mastzellen wurden auch sensible Nervenzellen durch den Stress beeinflusst. Um dieses Ergebnis zu bestätigen, testeten die Forschenden unter anderem Mäuse, deren Mastzellen genetisch entfernt worden waren oder deren Corticosteronspiegel während der Schwangerschaft medikamentös gesenkt wurde. In beiden Fällen entwickelten die Nachkommen keine Ekzeme.


Weitere Studien bei Menschen erforderlich

Ob der gleiche Mechanismus bei Menschen ebenfalls zum Zug kommt, ist noch nicht vollständig geklärt. Die Forschenden fanden allerdings erste Hinweise darauf.

Die Studie unterstreiche, warum die psychische Gesundheit der Mutter wichtig sei, heisst es in einem im gleichen Fachblatt erschienenen Kommentar zur Studie. "Die Bewältigung von Stress während der Schwangerschaft könnte nicht nur für das psychologische Wohlbefinden der Mutter, sondern auch für die langfristige Gesundheit des Immunsystems und der Haut des Kindes entscheidend sein."

Aus der Schweiz an der Studie beteiligt waren Forschende des zur Universität Zürich gehörenden Schweizerischen Instituts für Allergie- und Asthmaforschung in Davos GR.

Fachartikelnummer DOI: 10.1038/s41586-025-09419-8

Quelle: SDA / Keystone - 27.08.2025, Copyrights Bilder: Adobe Stock/© 2025 Pixabay

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